Nein zur Hähnchenmastanlage in Hevensen

Am vergangenen Montag (02.11.) fand im Dorfgemeinschaftshaus Hevensen-Wolbrechtshausen eine Ortsratssitzung statt. In dieser ging es in erster Linie um eine erneuerte Bauvoranfrage für eine Masthähnchenanlage mit bis zu 29500 Tierplätzen, die nach wie vor am Wellborn im Gewerbegebiet entstehen soll.

Nachdem der Rat der Stadt Hardegsen mit großer Mehrheit das gemeindliche Einvernehmen für den Bau einer landwirtschaftlichen Anlage im Frühjahr d. J. versagt hatte, geht es diesmal um einen möglichen Bauantrag für eine gewerbliche Anlage gleicher Art. Allerdings scheint die Rechtslage diesmal eine andere zu sein. Denn nach dem Baugesetz wäre der Bau einer gewerblichen Anlage wohl genehmigungsfähig. Dies teilte Bürgermeister Michael Kaiser vorab mit.

So gab es in der Sitzung – die sinnigerweise für die Einwohnerschaft zu diesem TOP geöffnet wurde – eine umfassende Diskussion. Die Sprecherinnen der BI Hevensen, die von Beginn an gegen diese Anlage kämpft, legten nochmals ihren Standpunkt dar. Knapp 40 Zuhörer waren zur Sitzung gekommen. Die Gründe der Ablehnung haben sich nicht geändert. Nach wie vor befürchtet man gesundheitliche Schäden u. a. durch Keimbelastungen, Wertverlust der Häuser, sowie mögliche Nachteile für eine positive Weiterentwicklung des Gewerbeparks westlicher Teil. Insgesamt war festzuhalten, dass eine große Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger weiterhin gegen den Bau der Stallanlage ist. Einzig FDP Ratsherr Thomas Spangenberg möchte der Anlage etwas positives abgewinnen. Ortsbürgermeister Gert Küchemann (BBH) sprach von einer der schwersten Entscheidungen in seiner politischen Laufbahn. Er richtete an den Investor die Bitte,  seine Standortentscheidung nochmals zu überdenken. Zuvor hatte Gudrun Hühne-Osterloh (BI) gefordert, das Projekt ganz sein zu lassen. Eine Tierhaltungsanlage dieser Größenordnung passt weder zu Hevensen noch zu Hardegsen.

Am Ende der lebhaften Diskussion stimmte der Ortsrat mit den Stimmen der SPD und Grünen gegen die Vorlage der Verwaltung. Diese empfiehlt das gemeindliche Einvernehmen herzustellen. Ortsbürgermeister Gert Küchemann und Angela Spangenberg stimmten zu. Natürlich wissen die Mitglieder der SPD, dass diese Entscheidung an höherer Stelle kassiert werden kann. Sie ist aber ein politisches Signal welches die Mehrheit der Einwohnerschaft widerspiegelt.  Die SPD in Hevensen war von Beginn an gegen die Anlage und hat sich diesbezüglich klar positioniert. An dieser Haltung hat sich nichts geändert. Eine Tierhaltungsanlage  dieser Größenordnung hat nach Auffassung der Hevenser Sozialdemokraten mit bäuerlicher Landwirtschaft nichts mehr zu tun. Sie wäre nicht gut für Hevensen. Nicht gut für Hardegsen.

Pressetexte NNN und TG vom 04.11.2015
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